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Pflegeprozess

Der Erhalt oder die Wiedererlangung der Unabhängigkeit unseres Kunden liegt unserer Pflegephilosophie zugrunde und ist Ziel unserer aktivierenden und professionellen Pflege, die achtsam und respektvoll ausgeführt wird.

Die Pflegeplanung aktualisieren wir regelmäßig und passen sie den Erfordernissen an. Unsere Pflegemaßnahmen werden auf der Basis von Pflegestandards erbracht, welche regelmäßig überarbeitet werden.

Der Pflegeprozess ist eine systematische Abfolge von Schritten, die der Ausführung der Pflege zugrunde liegt. Er berücksichtigt die individuelle Situation des Patienten und ermöglicht somit eine zielgerechte pflegerische Arbeitsweise, um den individuellen Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden.

Unser Pflegeprozess ist in folgende Schritte unterteilt:

Informationssammlung

Die Informationssammlung, auch Pflegeanamnese genannt, erfolgt bei der Aufnahme. Sie ermöglicht eine pflegerische Einschätzung des Patienten in Bezug auf Möglichkeiten und Umfang der Selbstversorgung und dem daraus resultierenden pflegerischen Bedarf.

Die Daten können auf unterschiedliche Weise gewonnen werden: entweder direkt durch Beobachtung der Pflegekraft und durch das Gespräch mit dem Patienten oder indirekt durch andere, bisher an der Pflege beteiligte Personen wie Arzt oder Pfleger/innen im Krankenhaus.

Man unterscheidet objektive Daten, die messbar sind, wie z. B. Gewicht, Blutzuckerwert, Flüssigkeitsbilanz, Vitalkapazität oder subjektive Daten, worunter Informationen zu verstehen sind, die aufgrund von Rückschlüssen aus Aussagen des Patienten gewonnen werden, z. B. die Äußerung von Ängsten bzw. die Beschreibung von Schmerzen.

Erkennen von Problemen und Ressourcen des Patienten

Im zweiten Schritt des Pflegeprozesses werden die gewonnenen Informationen analysiert und in Bezug auf den Pflegebedarf des Patienten ausgewertet.

Die Datenanalyse sollte vor dem Hintergrund folgender Fragen erstellt werden:

  • Welches Problem liegt vor?
  • Wie äußert es sich?
  • Wie ist es entstanden?
  • Welche Ressourcen sind vorhanden?
  • Ist das Problem aktuell, verdeckt oder potenziell?

Festlegung der Pflegeziele und Planung der Maßnahmen

Die aufgrund der Informationssammlung und des Erkennens von Problemen und Ressourcen des Patienten erstellte Pflegediagnose dient als Grundlage für die Erstellung einzelner Pflegeziele, die je nach zeitlichem Bezug und Überprüfung des Pflegefortschritts in Nah- und Fernziele unterteilt werden.

Folgende Anforderungen werden an die Formulierung von Pflegezielen gestellt:

  • Präzise Formulierung: "Herr XY kann sich das Gesicht selbst waschen."
  • Messbarkeit: Zeitangabe, Mengenangabe, Ortsangabe: wann, wie viel, wo
  • Verständlichkeit: das Pflegeziel muss für alle an der Pflege Beteiligten verständlich und nachvollziehbar sein. Die Ausführung der Maßnahmen muss genau formuliert werden, in Bezug darauf, ob, wann, wo und wie häufig die entsprechende Maßnahme durchgeführt werden muss.
  • Erreichbarkeit: Wer von den an der Pflege beteiligten Personen und Angehörigen ist wann, wie zu erreichen?
  • Überprüfbarkeit: Wurde(n) die Maßnahme(n) durchgeführt und von wem?

Evaluation

Die Auswertung der Pflege ist der letzte Schritt im Pflegeprozess. Sie dient der Beurteilung der geleisteten Pflege und untersucht, ob die angewandten Pflegemaßnahmen zur Zielerreichung geführt haben.

Folgende Bewertungen sind möglich:

  • Alle Pflegeziele sind erreicht und die Pflege ist abgeschlossen.
  • Es konnten einige Ziele erreicht werden.
  • Keines der geplanten Ziele konnte erreicht werden.
  • Bestehende Probleme sind bei der Planung nicht ausreichend berücksichtigt worden.
  • Es sind neue Probleme aufgetreten.

Die Phasen 1 bis 5 beziehen sich aufeinander und bauen aufeinander auf.

Nach der Evaluation der Pflege ist es nicht immer notwendig, erneut mit dem ersten Schritt des Pflegeprozesses zu beginnen. Es muss vielmehr im Einzelfall entschieden werden, auf welchen Schritt des Pflegeprozesses Bezug genommen werden muss, um eine erneute Pflegeplanung vornehmen zu können.

  • Wir verstehen den Pflegeprozess als Problemlösungs- und Beziehungsprozess.
  • Wir weisen auf Fortschritte hin, gehen auf Ängste ein, ermutigen, leiten an und beraten, zeigen Fähigkeiten und Möglichkeiten auf und besprechen alle Entwicklungen.
  • Der Pflegeprozess beginnt mit der Aufnahme der Patienten und endet mit dem Ende des Pflegeauftrages.
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